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Wie man Fotos clever für lange Zeit sicher speichert.

Das letzte aber eigentlich wichtigste Kapitel: "Langzeitspeicherung"

Das ist schon so ein komplizierter Name – „Langzeitspeicherung“. Ich habe doch meine Fotos und alle anderen Daten ganz sicher gespeichert – auf meiner Festplatte. Oder doch nicht?

In diesem Beitrag schließe ich nun meine Blog-Reihe über den cleveren Umgang mit unseren geliebten Fotos ab. Die Digitalisierung hat uns viele Vorteile gebracht. Fotos werden „mal eben“ schnell gemacht und anschließend müllen sie manchmal unsere Smartphones zu oder später stapeln sich die Berge von Dateien auf unserem PC. Manch einer kommt dann auf die Idee, das passiert denn wenn die weg sind?

Wie entsteht denn der Datenverlust überhaupt?

So schnell wir wir Daten / Fotos sammeln, so schnell können wir sie auch wieder verlieren. Ob nun das Smartphone gestohlen, unreparabel zerstört wurde oder die Dateien auf dem Computer später durch einen Virus verloren gingen. Es gibt so viele Wege die zu einem Datenverlust führen können.

Ich höre oft „Das ist kein Problem – die habe ich alle in der Cloud!„. Okay. Gutes Argument. Viele Anbieter von Smartphones bieten uns Pakete an auf denen wir unsere Dateien speichern können. Aber wollen wir das? Von der selben Person hörte ich auch diesen Satz „Ich bin jetzt nur noch bei Signal – wegen dem Datenschutz bei Facebook und WhatsApp!„.  Okay! Deine Daten sind Dir also wichtig? Warum lagerst Du diese dann in einer Cloud?

Natürlich ist die Cloud auch „gesichert“ und Deine Fotos liegen dort womöglich auf Ewig. Aber das wissen eben auch Hacker. Der Zugang zu einer Cloud ist doch wie eine Happy Hour für Ganoven. Dabei muss man nicht mal Dich hacken, sondern es reicht einfach an die Cloud selbst zu kommen.

Also – ich habe den Teufel jetzt erstmal an die Wand gemalt. Ich nehme Dir aber schon mal eine Illusion: 100% Sicherheit gibt es in der digitalen Welt nicht! Die Frage ist nur wie sicher gestaltest Du die Welt um Dich herum und vor allem wie gehst Du mit Deinen Daten um.

Mir geht es heute darum, dass Du nicht einfach nur alles in die Cloud schiebst, sondern verstehst mit welchen einfachen mitteln Du Deine persönliche Cloud zu Hause in die Ecke stellen kannst.

Das mittel zum Zweck - ein "NAS"

Ein „Network Area Storage“ oder kurz NAS genannt, ist nichts anderes wie eine „Festplattenkombination“ mit mini Computer, das man in seinem Netzwerk mit anschließt.

Es fängt hier mit mindestens zwei Festplatten an und im privaten Umfeld endet so etwas in der Regel bei 4 Festplatten (Größenwahn- / Bedarf, natürlich mal ausgenommen).

Es gibt NAS Systeme von vielen Herstellern. Die bekannten Marken sind QNAP, Synology oder auch Western Digital (WD). Die Preise starten bei rund 100 Euro und gehen in die tausende.

Wenn Du ein NAS kaufst, solltest Du zunächst überlegen wie viel Speicherbedarf Du aktuell hast und künftig erwartest. Wie Du im vorhergehenden Beitrag lesen konntest habe ich inzwischen ein Foto Archiv von fast 900 GB. Wenn ich mir nun eine 1 TB Festplatte kaufe… das wird nicht mehr lange reichen. Ich muss also schon jetzt etwas mehr einplanen.

Warum keine externe 4 TB Festplatte kaufen?

Die Festplatte ist ja ein Gegenstand, der immer mal wieder angeschlossen und genutzt wird. Das bedeutet, dass mit der Zeit diese Festplatte auch alt wird. Wie ein Autoreifen, nutzt sie sich ab. Egal ob die „alten HDD“ oder die neuen SSD – Festplatten haben alle irgendwann ihr Lebensende erreicht. Das kann auf natürlichen Verschleiß geschehen oder wenns ungünstig läuft – Beschädigung z.B. durch Elektroschlag. Deswegen muss eine Sicherung her, die den Datenverlust auf einer einzelnen Festplatte abfängt.

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Bild: harald karcher (speicherguide. De)

Sicherung mit einem RAID System

Keine Angst. Ich werde nicht zu technisch. Aber ich möchte Dir erklären, was der Unterschied zwischen „nur einer Festplatte“ und einer „NAS im RAID System“ ist. Auf dem Titelbild hast Du eine weiße NAS von QNAP und im Text eine schwarze Synology NAS mit 4 Schächte gesehen. In jedem dieser Schächte sind Festplatten einzusetzen. Manche Angebote von NAS Geräten sind schon inkl. Festplatten – bei anderen steht dann 0 GB, was bedeutet, das Gerät ist leer.

Es gilt also nun, den Ausfall einer Festplatte „aushalten“ zu können. Daher geht man mit einem „RAID“ System hin und spiegelt die Festplatten bzw. man schreibt „versetzt“. Das „einfachste“ ist RAID 1. Hier hast Du zwei (in der Regel gleich große) Festplatten. Wenn Du eine Datei auf das Laufwerk schreibst, werden BEIDE Festplatten gleichzeitig und identisch beschrieben. Sollte also eine der beiden Festplatten defekt werden, stehen die Daten ja auf der anderen Festplatte noch drauf. Damit kannst Du die defekte schnell ersetzen und die Kopie wiederherstellen. Selten gehen beide Festplatten am selben Tag kaputt. Und das Gerät sollte auch nach Jahren noch einen kompatiblen Nachfolger haben.

Ergo: Ein NAS mit 2 Laufwerken im RAID 1 schützt schon mal davor, Daten zu verlieren, wenn eine Festplatte defekt wird.  Für die Sicherung Deiner Fotos wäre dies die kleinste Sicherungsmöglichkeit.

Wofür gibt es dann NAS mit 4 oder mehr Festplatten?

Festplatten kosten viel Geld, vor allem wenn die Kapazität immer höher wird. In unserem Beispiel müsste ich mir im Moment schon 1.000 MegaByte (das ist 1 TB = Terrabyte), nur für das bestehende Foto Archiv zulegen. Für Dich kann das vielleicht ausreichend sein. Das musst Du einfach mal prüfen.

Aber ich archiviere mit unserer NAS nicht nur die Fotos. Diese kleinen mini Computer können inzwischen viel mehr, das zu Hause von Interesse sein kann. Aber das nur am Rande. Unsere NAS zu Hause habe ich mit 4 Festplatten im Betrieb. 4x 2.000 GigaByte. Diese habe ich im so genannten RAID5 zusammen konfiguriert. Der Vorteil daraus: Ich kann sogar mit einer defekten Festplatte einfach weitermachen. Während bei einem RAID1 sofort bis zur Reparatur Stop ist, kann ich noch damit arbeiten. Das NAS System macht mich auf den Schaden aufmerksam und ich kann (in Ruhe) eine neue Festplatte besorgen.

Wieso kann RAID5 das?

Also, stell Dir mal 4 Zettel (=Festplatten) vor. Dann fängst Du an, Informationen zu schreiben. Auf Zettel 1 einen Teil, auf Zettel 2 und 3 einen weiteren Teil. Auf Zettel 4 fängst Du an den Teil 1 zu wiederholen und nachfolgend den zweiten und dritten Part in der gleichen Reihenfolge, versetzt zu schreiben. Voila – durch das versetzte Wiederholen kann dir nun irgendein Zettel komplett abhanden kommen. Mit den anderen drei Zetteln kannst Du alle Informationen immer noch zusammen bekommen.

Was sollte ich noch wissen zu NAS Laufwerken?

Die Kapazität wird bei RAID System nicht einfach addiert. Ich habe in meinem QNAP NAS 4x 2.000 GB eingebaut im RAID5. Durch das versetzte schreiben von Daten wird extraplatz benötigt. Das System hat von den theoretisch 8.000 GB noch 5.500 GB platz für mich zum schreiben.

Außerdem kann man je nach Art der NAS und Festplatten Auswahl noch die Geschwindigkeit ein wenig beeinflussen. Stell Dir vor, wie lange es dauert – 1.000 Fotos mit ein paar Videos vom Gerät A auf Gerät B zu kopieren. Oft werden hier 50-80 MegaByte pro Sekunde kopiert. Eine NAS kann hier in Richtung z.B. 500 MB/s kommen. Aber das wäre jetzt Fachchinesich 😉

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